Ist E-Learning gleich E-Learning?
Nein. Jeder, der schon mal etwas gelernt hat, weiß, dass es da einen Unterschied gibt. Den Unterschied zwischen „muss ich” und „will ich.” Und jeder hat schon mal gelernt, weil er Spaß an etwas hatte. Und hat dabei gar nicht gemerkt, dass er gelernt hat. “Gelernt” ist nicht gleich „gelernt”, auch wenn es bisher fünf Mal im Text vorkam. Heute geht es um das Lernen, was mit Spaß verbunden ist und wie das beim E-Learning genutzt werden darf. Man kann den Inhalt dieses Artikels auch in langweilig schreiben. Aber diese Artikel werden schon oft genug nicht gelesen. Daher hier an dieser Stelle nun mit etwas Spaß und Augenzwinkern. Soll ja beim Lernen helfen: Unbekannter Link (aus spannungstechnischen Gründen).
Wie viel Inhalt hat der Online-Kurs?
Inhalt für mehr als eine Stunde? Wirklich? Okay, dann kommt der Pizza-Schneider! Mindestens 12 Stückchen bitte, jedes ca. 5 Minuten. Schon besser. In der Fachsprache: Microlearning, weil besser zu verdauen und hilft gegen Müdigkeit.
Für wen ist der E-Learning Inhalt?
Was können die Lernenden bereits? Was nicht? Wie begabt sind sie im Umgang mit moderner Technologie? Oder noch genauer: Können sie das LMS überhaupt nutzen?
Also muss unterschieden werden, ob der Kurs für Kinder, „Digital Natives” (die Kinder der 90er und aufwärts), Senioren oder angesehene Manager gebastelt wird. Aber Vorsicht: Nur, weil es nicht für Kinder konzipiert ist, heißt das nicht, dass kein Spaß und keine Vorstellungskraft gebraucht werden soll! Ganz im Gegenteil. Das, was uns überrascht und ins Auge springt, müssen wir nicht erst mühsam aus seiner Schale kratzen. Zeit ist Geld und Lernen soll schnell gehen.
Was soll der Online-Kurs erreichen?
Informationen vermitteln? Verhalten verändern? Motivationen entdecken? Alles möglich, aber jede Kursstrategie hat seinen eigenen Weg. Während es bei Motivationen und Verhalten darum geht, möglichst per Schlangenweg gespickt mit Geschichten und eigenen Lernentscheidungen zum Ziel zu kommen, braucht die Vermittlung von Informationen keinen Schnickschnack, hier muss es knallhart direkt und einfach sein. Aber dennoch, natürlich, angepasst an die eigenen Lernenden.
Wie sollen die Kurs-Inhalte aussehen?
Wir haben zu viele Sprachen: Text, Audio, Video, Bild. Und einen wirren Kauderwelsch-Mix. Doch, was ist die richtige Zunge für den Kurs?
Audio
Audio ist toll für viele Lernende. Ja, es kann einiges kosten, manchmal ablenken oder auch einfach ignoriert werden. Und ein reiner Audio-Kurs ist vermutlich nicht mal sinnvoll, wenn es um auditives Lernen geht, aber: Mithilfe wohl platzierter Audio-Einheiten lässt sich das Tempo des Kurses regulieren. Audio arbeitet ohne visuelle Ebene (die im nächsten Punkt noch kommt!), d.h. die Konzentration wird gefördert. Eine Chance, die an gewissen Meilensteinen des Kurses durchaus genutzt werden sollte. Natürlich in möglichst optimaler Qualität.
Bild
Visuell ist immer gut und bleibt im Kopf. Immer? Nein. Ein Bild muss zum Text passen, da wir Menschen (wenn auch nur unterbewusst) nach einer Verbindung suchen. Das heißt allerdings nicht, dass das Bild das gleiche zum Inhalt haben sollte wie der Text nebenan. Tatsächlich kann es durchaus sinnvoll sein, die Lernenden ihre eigene Verbindung entdecken zu lassen (wenn eh schon gesucht wird). Beispiel:
Hier läuft ein Bild aus. Was hat das mit dem Artikel zu tun? (Auflösung im Fazit!)
Video
YouTube ist cool, weil man da alles finden und lernen kann. Also nur noch Videos machen? Auch wenn sie schnell teuer werden und Speicher fressen können? Nein. Videos sind wertvoll, wenn es um komplexe Inhalte geht. Lernende können auf Pause drücken, eventuell was nachmachen und weiter geht es. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ja und mehrere Bilder hintereinander (= Video) sagen weit mehr als tausend Worte. Aber manchmal ist Schweigen eben auch Gold.
Design
Ja, auch das Design gehört dazu. Kann man viel falsch machen. Knallige Farben mit knalligen Schriften, eng an eng. Stattdessen lieber: Große, klar leserliche Schrift. Einheitliches Design und viele weiße Flecken. Weiße Flecken schaffen Platz und wirken aufgeräumt. So haben Lernende auch mehr Platz um zwischen den Zeilen zu lesen und die Leerstellen mit eigener Kreativität zu füllen (siehe Do-it-yourself-Bewegungen).
Text
Kleiner Scherz. Ohne wird es wohl nicht gehen, oder?
Fazit
Natürlich gibt es noch mehr zu beachten, wenn es um das kompakte Anlegen eines E-Learning-Kurses geht. Aber das hier ist ein Artikel, kein Kurs. Und ein Artikel ist das, was er ist: Ein Artikel, nicht mehr und nicht weniger. Es wird allerdings nicht der letzte sein.
Aber kommen wir noch zur versprochenen Auflösung: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber wenn es sprechen könnte, würde es sagen: Flow bedeutet Fließen. Und Fließen ist wichtig. Das Eine muss fließend zum Anderen übergehen: Lernstoff zum Lernenden und vom Lernenden zum Kursdesign. Und zurück. Dann haben wir tolles E-Learning geschaffen. Doch dafür benötigt man schon auch mal einen neuen Blickwinkel und vielleicht etwas Wasser außerhalb des Bildes.
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